Ehrenamtlerin des Monats Juli 2020Die Vereins-LogistikerinAndrea Schiermeyer, Citybasket Recklinghausen
Eine Familienangelegenheit Die "Basketballers"
Eine Familienangelegenheit Die "Basketballers"
Andreas Weg in den Verein ist ein Klassiker: Ihre Kinder haben mit sechs angefangen Basketball zu spielen - die Mutter wuchs mit den Kindern in den Verein hinein. Seit 2006 engagiert sie sich ehrenamtlich: als Jugendsprecherin, später dann als Fachwartin für den Sport- und Spielbetrieb. Eine zentrale Rolle in ihrem Ehrenamt nimmt Pit Lüschper, der Trainer ihrer Tochter, ein. „ Er hat mich motiviert, mehr zu tun“.
Also: Andrea ist Fachwartin. Ihr Mann Christoph ist Schatzmeister bei Citybasket Recklinghausen. Tochter Leonie (23) spielt in der 1. Damenmannschaft. Tochter Laura (28) ist inzwischen die Physiotherapeutin der 1. Damenmannschaft. Andreas Schwester Heike war ebenfalls Jugendsprecherin (Andreas Nachfolgerin) und Teammanagerin. Deren Tochter Louisa trainiert die weibliche U14 1. Die andere Nichte, Lilly, ist inzwischen Zweitliga-Spielerin. Neffe Lennard hat es als Spieler in die Jugend-Bundesliga gebracht, aber bleibt der 1. Herrenmannschaft erhalten. Alles klar?
"Die ganze Familie ist basketballaffin", sagt Andrea - ein kleines Wort für eine große Verrücktheit. Aber gut so, denn die Zeit, die sie gerade im Sommer für die Saisonplanung investiert, summiert sich ganz schön zusammen. "In der Saison gibt es nur noch Spielverlegungen, das geht dann. Dann bin ich zwar auch in der Halle, aber als Mutter zum Anfeuern."
Pit Lüschper - ein starker Mentor Kreativ und taktisch - ein Outside the box-Denker. "Ich habe viel von ihm gelernt. Ja, man kann schon sagen, dass ich ohne ihn mein Ehrenamt so nicht ausfüllen würde."
Pit Lüschper - ein starker Mentor Kreativ und taktisch - ein Outside the box-Denker. "Ich habe viel von ihm gelernt. Ja, man kann schon sagen, dass ich ohne ihn mein Ehrenamt so nicht ausfüllen würde."
Lüschper war Akteur der ersten Stunde, als 1994 der Verein Citybasket Recklinghausen gegründet wurde. Hunderte Jugendliche haben bei dem Erfolgstrainer in drei Jahrzehnten das Basketball-Einmaleins gelernt.
Seine Erfolge besonders mit den Damen sind Legende in Recklinghausen.
Bis zu seinem Weggang 2018 zum Basketball-Verband Sachsen-Anhalt und an die Mitteldeutsche Basketball Academy organisierte Andrea Schiermeyer mit ihm den Ligabetrieb bei den Citybaskets sowie die Elterncamps. "Ein gemeinsamer Freund von Pit und mir hat mich in den Vorstand geholt", erzählt sie. "Ich habe viel mit ihm zusammengearbeitet, wir haben wirklich viele Aktionen geplant." Sie schmunzelt: "Die Elterncamps waren seine Idee. 30, 40 Eltern haben an einem Tag mal die Seiten getauscht und den Ball in der Halle in die Hand genommen. Da haben sie dann festgestellt, dass es schwieriger ist, den Korb zu treffen, als es von der Tribüne aus aussieht. Pit hat auch immer Teamfahrten mit den Eltern organisiert, das hat viel Spaß gemacht und ein Großteil der Eltern ist als Helfer*innen hängengeblieben. So kann man sie fangen ..."
Pit war kreativ und taktisch - ein Outside the box-Denker. "Ich habe viel von ihm gelernt. Ja, man kann schon sagen, dass ich ohne ihn mein Ehrenamt so nicht ausfüllen würde."
Von Pit zu Andrea zu Yannick - das Mentoring geht weiter Den Staffelstab weitergeben
Von Pit zu Andrea zu Yannick - das Mentoring geht weiter Den Staffelstab weitergeben
Ob er alles genauso machen wird wie Andrea, das weiß er noch nicht. Er lacht: "Bei den Spielplänen muss das Ergebnis feststehen - so viel Luft ist da nicht."
Yannick als Kind des Vereins weiß, was er mitgenommen hat: Fairness und einen respektierenden Umgang. "Ich finde es selbstverständlich, das weiterzugeben." Und fügt nachdenklich hinzu: "Verein ist ein sehr schönes Konzept. Im Moment werden Vereine oft als Dienstleister gesehen - dabei sollen sie doch eine Interessengemeinschaft sein."
"Andrea bleibt uns ja verbunden"
Schön - und ungewöhnlich -, dass der Verein für einen so speziellen und arbeitsreichen Bereich einen Nachfolger gefunden hat. Vereinsvorsitzende Inga ist darüber natürlich froh. "Unsere Stärke ist die Teamarbeit. Wir machen das alle, weil wir in einem tollen Team arbeiten." Das kommt beim Nachwuchs an, so dass die Aufgaben nicht lange vakant bleiben. Trotzdem: "Es wird schwieriger, Leute zu finden, die verbindlich und verlässlich mitarbeiten." Daher bedauert sie Andreas Rückzug umso mehr: "Ich kenne niemanden, der mit so viel Engagement, Organisationstalent, Zuverlässigkeit und Mitdenken seine Aufgaben erfüllt. Andrea ist ein Vorbild, auf jeden Fall. Ich habe ganz viel von ihr gelernt - sie hat mir gezeigt, wie ein Verein funktioniert."
Credits
Herzlichen Dank an Andrea Schiermeyer und den Vereinsvorstand für die Zusammenarbeit!
Fotos: Mark Hermenau
Text: Nicole Jakobs
Die "Ehrenamtlerin des Monats" ist ein Projekt im Rahmen der Initiative Ehrenamt des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit WestLotto und gefördert durch die Staatskanzlei NRW. Mehr Informationen zur Initiative finden Sie auf www.sportehrenamt.nrw.