Ehrenamtlerin des Monats August 2020Die FerienfreizeitlerinLuisa Kemper, SV 21 Blau-Weiß Brenken
Kurzerhand disponierten der Vorstand mit Luisa und ihrem Team um: ein Wochenende Zelten auf dem vereinseigenen Gelände.
Immer noch viel Arbeit! Vor allem die Essensausgabe wurde durch Corona schwierig. Das Frühstück ist abgepackt, das Mittagessen darf nicht mitten auf den Tisch wie sonst, sondern muss durch helfende Händer ausgegeben werden. Der Vorstand springt ein und erweitert das Ehrenamtsprofil um die Postion "Küchencrew". Pro Zelt dürfen zwei Kinder wohnen. Die Bezugsgruppen sind festgelegt: je sieben Kinder und ein*e Betreuer*in, die beispielsweise auch gemeinsam zum Waschraum gehen. Für die Eltern gibt es Besucherlisten. Spiele unter freiem Himmel sind kein Problem.
37 Grad in Büren-Brenken Da hilft nur Wasser!
Die mit dem größten Durchsetzungsvermögen Profession und Herzblut
Die mit dem größten Durchsetzungsvermögen Profession und Herzblut
Durch Zufall bin ich vor sechs Jahren in die Ferienbetreuung gerutscht. Erst als Betreuerin, dann seit dem letzten Jahr als Organisatorin. Seither bin ich dafür verantwortlich.
Man denkt, Ferienfreizeiten organisiert man kurz vorher. Man fährt doch nur eine Woche. Das stimmt nicht, die Organisation dauert ein ganzes Jahr. Dazu gehören Infoabende, Anmeldungen, das Betreuerwochenende für die Planung und so weiter.
Wenn wir beginnen, ein neues Camp zu planen, denke ich manchmal: Warum mache ich das? Das ist mein letztes Mal! Aber es macht so viel Spaß, wir bekommen von Kindern und Eltern so positive Rückmeldungen! Das zeigt uns doch, warum wir die Arbeit machen.
Als Erzieherin passt die Tätigkeit als Betreuerin und Organisatorin natürlich zu mir. Eine Mutter hat mich mal gefragt, ob ich in meiner Freizeit nicht total genervt bin, immer noch Kinder um mich herum zu haben. Nee, das ist mein Traumberuf und meine Traumtätigkeit!
Eigentlich bin ich ruhig und geduldig und halte viel aus Aber in der Ferienfreizeit habe ich gelernt durchzugreifen. Wenn die 15jährigen Jungs versuchen, die Grenzen auszuloten, sage ich einmal, zweimal, dreimal, dass jetzt Schluss ist. Dann spreche ich Klartext. Ich hätte früher nicht gedacht, dass ich das kann. Da ich die Verantwortung habe, muss ich auch mal die Spaßbremse sein. Dafür habe ich im letzten Jahr von den Kindern eine Urkunde bekommen: für die mit dem größten Durchsetzungsvermögen!"
"Ehrenamt ist ein komischer Begriff. Es ist für mich eher mithelfen, mich einbringen. Ich finde es toll, Ideen umsetzen zu können. Wir bieten bei Veranstaltungen zum Beispiel Kinderschminken an oder eine Kinder-Cocktailbar. Mein Vorstand ist dynamisch und offen, ich bin total integriert. Die Übersicht über die Finanzen für die Ferienfreizeiten übernimmt allerdings der Vorstand - das ist nicht so meine Kernkompetenz."
Credits
Herzlichen Dank an Luisa Kemper und den Vereinsvorstand für die Zusammenarbeit!
Fotos: Mark Hermenau
Text: Nicole Jakobs
Die "Ehrenamtlerin des Monats" ist ein Projekt im Rahmen der Initiative Ehrenamt des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit WestLotto und gefördert durch die Staatskanzlei NRW. Mehr Informationen zur Initiative finden Sie auf www.sportehrenamt.nrw.