Lacrosse aus dem Nichts
Ehrenamtlerin des Monats Januar 2020"Ich freue mich sehr über die Wertschätzung!"
Die erste "Ehrenamtlerin des Monats" wurde Ende Januar bei der Mitgliederversammlung des Landessportbundes NRW für ihr Engagement ausgezeichnet. Die 37-Jährige nahm den Scheck in Höhe von 1.000 Euro strahlend entgegen.
"Ich mache das ja nicht für eine Auszeichnung", sagt Nora. Nein, sie macht das für ihre Wolverines. Hier ist ihre Geschichte.
Angekommen in nur acht JahrenAus dem Nichts aufgebaut: Lacrosse in Dortmund
Nora Teepe ist Lehrerin an einem Dortmunder Gymnasium. Während ihres Studiums in Münster lernte sie die alte indianische Sportart kennen und lieben. Doch zurück in Dortmund fand sie keine Lacrosse-Gruppe. Ihre sportliche Liebe lag erst mal brach. Bis zu einem Schulprojekt im Jahr 2012. Schüler*innen durften ein sportliches Projekt mit dem TSC Eintracht umsetzen. "Ich habe meine Chance gewittert und das Projekt zugesagt!"
Die erste Gruppe bestand aus vielleicht 10 Leuten, Schülern und Freunden. Sechs Wochen hatten sie sich vorgenommen. Es sind acht Jahre draus geworden.
Viel erreicht - viel vorgenommenDortmunder Meilensteine
Viel ist seither geschehen. Die "Wolverines" - die Dortmunder Lacrosse-Abteilung - wurden gegründet. Zunächst als Damenmannschaft, später kam eine Herrenmannschaft und eine Jugendmannschaft dazu.
Bald feierten die Teams erste sportliche Erfolge. 2018 durfte Dortmund die Deutschen Meisterschaften auf dem neuen, modernen Platz ausrichten.
Aktuell kündigt sich der nächste sportliche Meilenstein an: Die Wolverines hatten international nach einem Trainer gesucht und die Stelle inzwischen mit dem Kalifornier Jesse Cox besetzt. "Für ein Jahr, finanziert aus Beiträgen", freut sich Nora. "Nebenher jobbt er als Kellner - man muss kreativ sein!"
Nora und ihre Wolverines Wie man eine Abteilung aufbaut und dabei eine Menge Spaß hat
Nora und ihre Wolverines Wie man eine Abteilung aufbaut und dabei eine Menge Spaß hat
Wenn man ihrer Vereinskollegin Jana glauben darf, ist das nur die halbe Wahrheit. Zur anderen Hälfte gehört, dass Lacrosse in Dortmund nicht denkbar wäre ohne Nora. Analytisches Denken, Empathie und eine unbeirrbar gute Laune werden ihr attestiert. Und haben ihr beim Aufbau der "Wolverines" beim TSC geholfen.
"Ich bin kreativ und suche immer nach Wegen und Lösungen. Jammern ist nicht mein Ding!" Wenn Nora von ihrem Sport und ihrer Abteilung erzählt, möchte man sofort selbst nach dem Schläger greifen. In der Tat: Mitreißen kann sie! "Ja, ich kann Menschen begeistern und motivieren. Das wende ich übrigens auch als Lehrerin an: Ich mache an meiner Schule viel Lerncoaching, dazu gehört auch Motivation."
"Ehrenamt war mir immer wichtig und selbstverständlich. Ich habe früher in meiner Gemeinde gearbeitet, mich dann auch in einer Initiative um das Obdachlosenfrühstück gekümmert. In Münster bei der Hochschul-Lacrossegruppe war ich Obfrau."
Acht Jahre Ehrenamt für ihren Sport, der Aufbau einer bestens funktionierenden Abteilung mit inzwischen rund 90 Spieler*innen. Ist ihr das manchmal zu groß geworden? "Nein, grundsätzlich nicht", lacht sie. "Ich denke in den nächsten Schritten. Aber einige Projekte waren groß. Das Ausrichten der Deutschen Meisterschaften zum Beispiel. Da haben wir uns immer gefragt: Haben wir uns zuviel vorgenommen? Kriegen wir das hin?"
Ohne ihr Team wäre es nicht gelungen, sagt sie. "Wir haben einen sehr gut funktionierenden Vorstand. Leute, die mich unterstützen." Und mit dem TSC Eintracht eine tolle Heimat. "Ich als Ehrenamtlerin und die ganze Abteilung erfahren viel Wertschätzung. Unser Verein macht da ganz viel: Erfolge werden wahrgenommen, und es kommt immer ein persönlicher Kontakt. Darüber freue ich mich sehr!"