Eröffnung des Vereinsforums
Vereinsforum LeistungssportDer Sportverein: Ausbildungsstätte, Karrierebegleiter und Medaillenschmiede
Teilnehmerkreis
Angesprochen wurden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, Übungsleiter/-innen und Trainer/-innen der leistungssportorientierten Vereine der olympischen, paralympischen und nichtolympischen Fachverbände.
"Am Ende ist es doch entscheidend, was an der Basis passiert"
"Die Vereine sind im übertragenen Sinne die Geburtsstätte und das Elternhaus jeder Leistungssportlerin und jedes Leistungssportlers. Das wird heute leider allzu häufig vergessen."
Fragestellung 2.0
Zur Lage der leistungssportorientierten Vereine in NRWProf. Dr. Christoph Breuer (Deutsche Sporthochschule Köln)
"Leistungssport im Verein ist gesellschaftlich wichtig, findet aber (zu) wenig gesellschaftliche Berücksichtigung."
"Leistungssportorientierte Sportvereine heben sich von anderen Sportvereinen in Bezug auf Strukturmerkmale und Problemlagen ab."
Sichtung sportlicher Talente - Grundlagen und MöglichkeitenProf. Dr. Ilka Seidel (Olympiastützpunkt Niedersachsen)
"Der optimale Zeitpunkt, Kinder an den Sport heran zu führen? Am besten so früh wie möglich. In frühen Jahren kann man Grundlagen schaffen und die Entwicklung am besten sehen."
"Häufig bringen Sporteltern auch sportliche Kinder hervor."
Trailer
Talkrunde
Die Bedeutung des Sportvereins für Athleten und Trainer
Pamela DutkiewiczLeichtathletin (Hürde) vom TV Wattenscheid 01
"Ich war schon früh bereit, viel Zeit in meinen Sport zu investieren - auch in den Ferien."
"Mein Heimatverein bleibt immer in meinem Herzen. Meine Eltern wohnen noch dort, sodass ich immer mal wieder vorbei schaue!"
"In Baunatal gab es keine finanzielle Unterstützung für mich, in Wattenscheid schon. Ohne Eltern wäre alles nicht möglich, daher beenden talentierte Kinder aus schwachen Haushalten auch häufig früh ihre Karriere!"
Aline FockenRingerin vom KSV Germania Krefeld
"Ich bin die einzige Leistungssportlerin dort."
"Mein Vater ist schon immer mein Trainer. Wir haben uns beide weiterentwickelt. Er ist eben nicht nur Vater und Trainer, sondern auch Mentor für mich."
"Das Ringen lebt von Individaullösungen. Ein Umzug nach Schifferstadt war keine Option für mich, hätte aber vieles einfacher gemacht."
Timur OruzHockeyspieler bei Rot-Weiss Köln
"Ich bin mit 4 Jahren durch Freunde meiner Eltern zum Hockey gekommen."
"Ich war damals schon sehr ehrgeizig und ein unangenehmer Mitspieler. Nach Niederlagen sollte man nicht lachen."
"Nach der Schule wollte ich von Zuhause raus. Bin dann vom Crefelder HTC nach Mülheim gewechselt. Ein anderes Team tat mir gut."
""Machertypen" wie z.B. Markus Weise werden aufgrund der finanziellen Situation im Hockey abgeworben und arbeiten dann in China oder eben beim DFB."
Simon ErnstHandballer beim VfL Gummersbach
"Es hat Spaß gemacht und bis heute verspüre ich keinen Zwang."
"Der soziale Aspekt ist wichtig: Man feiert Siege als Team, verarbeitet Niederlagen und es entstehen Freundschaften."
"Um sich für die Jugendnationalmannschaft zu zeigen, musste ich von meinem kleinen Heimatverein mit 15 Jahren wechseln."
"Die DHB-Stützpunkte haben gute finanzielle Möglichkeiten und sind sehr konzentriert auf wenige Vereine."
Henning LambertzBundestrainer Schwimmen
"Wir sind zu sehr auf Zahlen fokussiert. Bewegungen werden nicht bewertet."
"Zentralisierung macht erst ab einem gewissen Punkt Sinn. Ich kann als Bundestrainer nicht von kleinen Vereinen verlangen, das sie millionenteure Ausstattungen wie Strömungskanäle bereitstellen und starke Trainingsgruppen haben."
"Für die Zentralisierung muss das Gesamtkonzept stimmen."
Jürgen WagnerBundestrainer Beachvolleyball
"Ich bin über eine Kooperation von Schule und Verein zum Volleyball gekommen."
"Zu meinem ersten Trainer habe ich bis heute noch Kontakt."
"Sichtung fand auf Landesebene statt, es gab viel zu wenig Fortbildungen für Trainer."
"Bei der Qualitätssteigerung wurde zu wenig an die Trainer gedacht."
"Man muss auf das Individuum eingehen und darf nicht alles auf die Zentralisierung fokussieren."
Ehrung der Wettbewerbsgewiner 2017
Wettbewerbsehrung 20176 Vereine erhielten Scheck für erfolgreiche Projekte
Die Vereine haben im Rahmen des Wettbewerbs "Potentiale erkennen - Talente fördern - Leistung ermöglichen" erfolgreich Projekte durchgeführt.
Foren
Talentsichtung - Mitglieder finden, gewinnen und bindenForum 1
Außerdem hatten die Teilnehmer/-innen die Gelegenheit, sich über Talentsichtungsmaßnahmen auszutauschen.
Schlüsselfigur Trainer - Ohne Trainer keine MedaillenForum 2
Gute Beispiele aus der Praxis zeigten, wie man gut qualifizierte Trainer an die Basis bringt und auch im Verein behält.
Erfolgsfaktor Athletische GrundausbildungForum 3
Beratungs- und UnterstützungsangeboteForum 4
In diesem Forum konnten die Vereine darüber diskutieren, wie Beratungs- und Unterstützungsangebote des LSB NRW, der Stadt- und Kreissportbünde, der NADA und weiteren Partnern genutzt werden können und wo noch Verbesserungen zu sehen sind.
Lernen von Gewinnern - Innovative Ideen und ProjekteForum 5
Diskussionsrunde
Vertreter des Leistungssports in NRW beantworten und diskutieren im Plenum zentrale Fragestellungen aus den Foren
Dr. Christoph NiessenVorstandsvorsitzender des Landessportbundes NRW
"Die Lebenshaltungskosten steigen stetig, das ist okay. Aber die Vereine passen ihre Beiträge teilweise 10 Jahre nicht an."
"Frauen bekommen wir in Funktionärsfunktionen über die Quote, im Ehrenamt - wie als Trainerinnen - müssen wir nachziehen."
"Wir müssen auch die Fachverbände in die Pflicht nehmen."
Prof. Dr. Jens GroßePräsident des Kreissportbundes Minden-Lübbecke
"Für die Vereinsarbeit muss auch die lokale Wirtschaft ins Boot geholt werden."
"Trainer reden nicht sportartübergreifend miteinander. Es gibt zurzeit keine Kultur. Es muss ein Austausch gemeinsamer Probleme entstehen."
Ute SchäferVorstandsvorsitzende der Sportstiftung NRW
"Im Alter von 25-40 ist es sehr schwierig ehrenamtlich zu arbeiten. Hier ist die Gesellschaft noch nicht gut genug organisiert."
"Trainer sein ist kein Beruf sondern eine Berufung."
"Die Sportstiftung und der LSB NRW versuchen gerade mit der Idee "Train the Trainer" eine Form von Vernetzung zu schaffen und die Problematik zu entzerren. Somit sollen Angebote für das Leben als Trainer geschaffen werden."
Michael ScharfLeiter OSP Rheinland und Vorstand im Verband für Modernen Fünfkampf
"Die Bundestrainnerinnen die ich kenne, haben für ihren Beruf auf Familie verzichtet."
"Wir brauchen mehr Flexibiltät was Qualifizierung angeht."
Wolfgang Fischer Referatsleiter Leistungssport Staatskanzlei des Landes NRW
"Trainer werden in anderen Ländern deutlich besser bezahlt und haben ein höheres Ansehen. Das muss man auch in Deutschland schaffen."
"Befristete Verträge sind ein großes Problem bei der Beschäftigung von Trainern."
Stimmen
Christian Osenberg
Anna Farkas
Juergen Wohlgemuth
Medien
Abschluss
Autorin:
Sinah Barlog
Fotos und Video:
Andrea Bowinkelmann
Redaktion:
LSB-Redaktion, Referat Leistungssport
veröffentlicht am 20.11.2017